Was ist der Gain-Faktor?
Der Begriff Gain stammt aus dem Englischen wird in der Beamertechnik als Synonym für (Licht)-Verstärkung verwendet. Der Gain-Faktor, auch Leuchtdichtefaktor genannt, ist ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung einer Beamer Leinwand. Sein Wert hat entscheidenden Einfluss auf Helligkeit, Brillanz und Abstrahlwinkel.
Im folgenden Artikel will ich dir etwas zu diesem Wert, den du an Leinwänden findest, erzählen. Falls es Unklarheiten gibt - um Feedback wird gebeten!
Der Gain-Faktor als Kenngröße
Laut Definition wird der Reflexionswert einer Leinwand in Gain angegeben. Als Referenz dient das Abstrahlvermögen von Magnesium-Carbonate, da diese Substanz das projizierte Licht nicht absorbiert, sondern es gleichmäßig in alle Richtungen zurückstrahlt. Der Gainwert ist eine dimensionslose Einheit. Bezugssystem ist dabei eine diffuse, das Licht perfekt reflektierende Oberfläche mit einem Gain von 1,0. Diesen Wert besitzt in etwa auch ein Blatt reinweißes Papier. Theoretisch betrachtet gilt der angegebene Gainwert nur, wenn der Abstrahl- und Betrachtungswinkel identisch sind, das heißt in einer Achse liegen (sogenannte 0° Achse). Mit steigendem Betrachtungswinkel zu dieser sich in der Bildmitte befindlichen Achse nimmt der Gainwert ab. Die Randpartien des Bildes erscheinen dunkler. Diese Angaben beziehen sich auf eine homogene Leinwand. Aus diesen Betrachtungen geht bereits hervor, dass zur Beurteilung der Eigenschaften einer Leinwand sowohl der Gain als auch der Betrachtungswinkel einbezogen werden müssen.
Von der Theorie zur Praxis - Der Gain-Faktor als bildbestimmendes Element
Nun ist die Leinwand aber kein Punkt, sondern eine ausgedehnte Fläche. Diese erscheint unter verschiedenen Betrachtungswinkeln auch verschieden hell. Eine Leinwand mit einem Gain-Faktor von 1,0 liefert bei einem Betrachtungswinkel von 60° nur noch einen Gain von 0,25. Um diese Helligkeitsdifferenzen weitgehend auszugleichen, werden Leinwände mit verschiedenen Gain-Faktoren angeboten.
Leinwände mit Typ D
Beim Typ D (diffus) reflektiert die Leinwand das Licht gleichmäßig in alle Richtungen. Der Gain-Faktor beträgt 1,0-1,2 bei einem maximalen Betrachtungswinkel von 60°. Für das Heimkino und in kleineren Konferenzräumen ist dieser Gain-Faktor ein guter Kompromiss zwischen großem Betrachtungswinkel und einem gut ausgeleuchteten Bild mit ausreichender Helligkeit.
Leinwände mit Typ S
Die Leinwand vom Typ S (specular) reflektiert das Licht des Beamers in der Nähe der Projektionsachse doppelt so stark wie beim Typ D. Die Hersteller erreichen das durch eine spezielle perlmuttfarbene Beschichtung. Der Gain-Faktor einer solchen Leinwand liegt bei 1,7-2,4. Die Bildhelligkeit ist ausgesprochen hoch, so dass der Projektor auch in hellen Räumen und sogar im Außenbereich zum Einsatz kommen kann. Allerdings beträgt der für eine gute Bildwiedergabe erreichbare Betrachtungswinkel nur noch 30°-40°.
Ist also ein höherer Gain-Faktor besser?
In der Praxis bedeutet der Einsatz einer Leinwand mit höherem Gain-Faktor mehr Lichtausbeute bei vergleichbarer Projektorleistung. Sehr hohe Gainwerte haben aber den Nachteil, dass die Bildmitte aufgehellt erscheint, es entsteht ein sogenannter Hot Spot. Bei Firmenpräsentationen sicher vernachlässigbar, bei einer hochwertigen Wiedergabe eines Films jedoch störend.
Der Einsatzzweck bestimmt den Gain-Faktor
Die folgende Übersicht soll eine Hilfe bei der Kaufentscheidung sein. Aufgeführt sind typische Einsatzgebiete mit dem hierfür optimalen Gain-Faktor.
Anwendungsgebiet | Gain-Faktor |
---|---|
Für Heimanwendungen und Präsentationen in kleinen bis mittleren Räumen, Leinwand (Typ D) mit diffusem Abstrahlwinkel bis 60° | 1,0 Gain |
Geeignet bei hoher Lichtleistung des Beamers und/oder Raumabdunkelung mit breiten Sitzreihen und diffusem Abstrahlwinkel von 70°, Leinwand vom Typ D | 1,2 Gain |
Für Projektoren mit geringerer Leistung und engeren Sitzreihen, Leinwand vom Typ S und einem Abstrahlwinkel bis zu 40° | 2,0 Gain |
Fazit zum Gain-Faktor
Für eine optimale Bildwiedergabe spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die Leistung des Beamers, der Gain-Faktor der Leinwand, die räumlichen Gegebenheiten und der bevorzugte Einsatzzweck müssen daher in die Kaufentscheidung der Komponenten einbezogen werden.
An der Stelle lohnt es sich, direkt zum nächsten Artikel zu wechseln - dort findest du die passende Beamer Leinwand sowie weiterführende Informationen zu diesem Thema.
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